Ski & Snow

Aus Spaß und harter Arbeit wird Erfolg

Kindheitstraum Skirennfahrer. Thomas Dreßen, Speed-Athlet des Deutschen Skiverbands (DSV) und Hahnenkammsieger 2018, verfolgt seine Ziele konsequent. Vor den Olympischen Spielen in Südkorea spricht er über seine Verbindung zu Sölden, sportliche Vorbilder und weshalb auch viele österreichische Skifans ihm die Daumen drücken.

Ohne Druck und Zwang fährt sich’s leichter. Dieses Motto galt nicht nur für den einst dreijährigen Pistenflitzer am Hausberg in Mittenwald, sondern auch für den heute 24-jährigen Profi in den Reihen des DSV. „Meinen Eltern war es immer wichtig, dass mein Bruder und ich beim Skifahren Spaß haben“, blickt der Bayer zurück. Diese Einstellung prägt den erwachsenen Sportler: „Wenn die Gaudi an der Sache fehlt, dann fällt es schwer, sich beim Training voll rein zu hängen.“ Augenscheinlich passt die Kombination aus sportlichen Ehrgeiz und der Freude am Fahren. Thomas Dreßen gewann die legendäre Abfahrt 2018 in Kitzbühel und löste damit Sepp Ferstl ab, der 1979 als letzter Deutscher Sieger auf dieser Strecke war.

Thomas Dreßen bei der Preisverteilung in Kitzbühel - Thomas Dreßen
Knapp drei Jahre nach seinem Debüt im alpinen Ski-Weltcup gewann der Mittenwalder die Hahnenkammabfahrt. © Erich Spiess / Ötztal Tourismus

Der Papa als Trainer

Um seine Söhne bei den ersten Schwüngen im Skisport zu begleiten, absolvierte Vater Dirk Dreßen die Trainerausbildung. Als sich das Talent von Thomas herauskristallisierte, stand der Abschied aus dem gewohnten Umfeld an. Zuerst die Skihauptschule in Neustift und später das Skigymnasium in Saalfelden.

„Rückblickend war es nicht einfach im Alter von neun Jahren von zu Hause weg zu gehen. Aber als Bayer fiel mir die Eingewöhnung in Tirol recht leicht“, schmunzelt Dreßen. Zu seinen Schulkolleginnen zählten unter anderem die österreichischen Läuferinnen Stephanie Brunner und Ricarda Haaser.

Trotz der guten Verbindungen und seiner Ausbildung in Österreich kam ein Verbandswechsel nie in Frage. „Erstens besitze ich keine Doppelstaatsbürgerschaft und zweitens bin ich meiner Heimat zu sehr verbunden, um unter einer anderen Flagge zu fahren. Außerdem hat der Deutsche Skiverband viel für mich getan, sodass ihm meine Loyalität gebührt“, bekennt der Streif-Sensationssieger.

Thomas Dreßen bei Sprung über Hausbergkante in Kitzbühel - Thomas Dreßen
Gänsehautfeeling für Abfahrer und Publikum: Die Einfahrt ins Zielgelände der legendären Streif. © Erich Spiess / Ötztal Tourismus

Die Liebe zu seinen Wurzeln manifestiert sich für das Aushängeschild des Skiclubs Mittenwald nicht allein in der Form, eine Tracht sein Eigen zu nennen. „Wenn mich jemand fragt woher ich komme, dann antworte ich immer ‚Mittenwald‘.“ Daran ändert selbst der jüngst erfolge Wohnsitzwechsel nach Oberösterreich nichts: „Auslöser dafür ist meine Freundin Birgit, die mich in meiner Sportlerkarriere tatkräftig unterstützt.“ Kein Wunder, dass dem Wahl-Österreicher nach seinem Kitzbühel-Triumph und der gesteigerten Bekanntheit zahlreiche Herzen aus der Skination Österreich zufliegen. Bei der Wahl des Fußballclubs schlägt das Herz von Thomas Dreßen für den FC Bayern München, diese Fanleidenschaft gab ihm sein Großvater mit auf den Weg.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Als offizielles Trainingsgebiet der Deutschen Ski-Nationalmannschaft Alpin pflegt Sölden seit jeher gute Beziehungen zum DSV und dessen Athleten und Athletinnen. Hinzu kommen zahlreiche Siege beim Weltcupauftakt von legendären Ikonen wie Katja Seizinger, Martina Ertl-Renz und als Athletin der Neuzeit Viktoria Rebensburg.

„Ich habe mir schon relativ früh die Rennen in Sölden angeschaut und bin hier das erste Mal mit dem Skirennsport in Berührung gekommen. Das weckte die Lust auf mehr“, berichtet der 24-jährige. Der Ort, an dem jedes Jahr die neue Weltcup-Saison startet, hat für Thomas Dreßen allerdings noch eine gänzlich andere Bedeutung.

Thomas Dreßen im Zielbereich von Kitzbühel - Thomas Dreßen
Mit Sölden als Kopfsponsor feierte Thomas Dreßen seinen bislang größten Triumph.
© Erich Spiess / Ötztal Tourismus

Im Jahr 2005 verliert ein Hubschrauber einen Betonkübel, der auf eine Gondel fällt und mehreren Menschen das Leben kostet, darunter Dreßens‘ Vater Dirk. „Unser gemeinsames Ziel war es immer, dass ich es in den Weltcup schaffe. Das habe ich mittlerweile erreicht und das würde ihn sicher stolz machen. Für meinen sportlichen Weg hätte ich seine Unterstützung. Was mich mehr interessiert, ist, was er menschlich von mir halten würde“, erinnert sich Thomas Dreßen an seinen wichtigsten Mentor zurück.

Durch das tragische Unglück entwickelte sich auch der Kontakt zu Hansjörg Posch, langjährigen Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden. „Diese Verbindung ist nie abgerissen. Vor drei Jahren habe ich angefragt, ob Sölden mich unterstützen will. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass dieses Engagement sportlich und werbemäßig sinnvoll ist. Ich möchte nicht, dass etwas aus Gutmütigkeit passiert, das ist keine Grundlage für eine gute Zusammenarbeit“, beschreibt der Mittenwalder, wie es zum Kopfsponsoring von Sölden kam.

Vor allem im Herbst schlägt er im Ötztal seine Zelte auf, um über mehrere Wochen an der richtigen Form für die nächste Saison zu feilen. Nebenbei schnappt der Bayer auch Ötztaler Dialekt-Begriffe auf, wie das gern verwendete Wort „Ho“. Im Sommer erkundet der leidenschaftliche Motorradfahrer das längste Tiroler Seitental lieber mit seiner Harley, beispielsweise auf dem Weg von Südtirol übers Timmelsjoch.

Thomas Dreßen in Kurvenlage - Thomas Dreßen
Ausgestattet mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen blickt der 24-jährige zuversichtlich auf den Start bei den Olympischen Spielen in Südkorea.
© Ötztal Tourismus

Asia-Liebhaber im Alpinteam

Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Pyeongchang setzt Dreßen auf keine Experimente: „Ich gehe das wie jedes Weltcuprennen an, bei dem ich meine beste Leistung abrufen will. Gelingt dies, dann ist eine gute Platzierung möglich. Die Strecke liegt mir auf jeden Fall ganz gut.“

Ein koreanischer Sprachführer kommt nicht ins Reisegepäck. „Da setze ich lieber auf meine Englischkenntnisse“, so der Athlet. Auch in Sachen Kulinarik nimmt er wie’s kommt. „Unser gesamtes Team isst gern asiatisch, deswegen ist die Küche kein Problem. Ich bin kein heikler Typ, solange es gut ist, mag ich alles“, erzählt Dreßen.

Sölden wünscht Thomas nicht nur guten Appetit in Asien, sondern auch viel Erfolg und Glück für die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea – die Daumen werden gedrückt! Und weil’s so schön war: Hier nochmals die Siegesfahrt des 24-jährigen Mittenwalders auf der legendären „Streif“.

(Titelbild: © Erich Spiess / Ötztal Tourismus)

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